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Zur Übersicht9. März 2022
Rudel-Kolumne Banner 5 Fragen an ...

Geschäftsführerin Pia Fach

Weibliche Vorbilder braucht die Welt. Von ihnen kannst du lernen und dich inspirieren lassen. In unserer Rubrik „5 Fragen an …“ erzählen sie dir, wie sie dorthin gekommen sind, wo sie heute stehen und welchen Tipp sie für junge Frauen haben. Den Anfang macht Pia Fach, Geschäftsführerin Gemeinschaftsgastronomie SV Schweiz.

Pia Fach, du bist Geschäftsführerin Gemeinschaftsgastronomie bei der SV Schweiz, einer der führenden Gastronomie- und Hotelmanagement-Gruppe der Schweiz. Wie bist du dahin gekommen, wo du heute stehst?

Ehrgeiz und vollen Einsatz geben, das ist wohl der Klassiker unter den Antworten auf diese Frage. Natürlich sind beide Eigenschaften wichtig, aber im gesunden Mass. So hatte ich mir zum Beispiel nie das konkrete Karriereziel gesetzt, Geschäftsführerin zu werden. Viel entscheidender war für mich, dass ich Lust auf neue Herausforderungen hatte, wobei ich immer mein Bestes geben wollte. Um dahin zu kommen, wo ich heute stehe, waren für mich also Mut, Flexibilität und Weitblick von Bedeutung. In einige Positionen musste ich erst hineinwachsen und Mut beweisen, um den Schritt aus der Komfortzone zu wagen. Dabei haben mir die Mentoren und Mentorinnen geholfen, sie haben mir Mut gemacht und mir Sachen zugetraut, die ich mir selbst noch nicht ganz zutraute. Neue Herausforderungen sind immer auch Chancen und ich musste genug flexibel sein, diese zu erkennen, zu nutzen und mich so weiterzuentwickeln. Für mich war es immer wichtig, nie das grosse Ganze aus den Augen zu verlieren und mir bewusst zu machen, dass ich nicht alles alleine schaffen muss. Ohne die Inputs und die Unterstützung meines Umfeldes stände ich nicht da, wo ich heute stehe. Ich hatte während meiner beruflichen Laufbahn verschiedene Mentorinnen und Mentoren an meiner Seite, die mich gefördert und angespornt haben. An Vorbildern hat es mir also nie gefehlt.

Mit welchen Herausforderungen warst du auf deinem Weg konfrontiert?

Als ich Restaurantmanagerin von 20 Mitarbeitenden war, bekam ich die Möglichkeit, einen Betrieb mit 120 Mitarbeitenden zu übernehmen, der zusätzlich zu den wichtigsten Mandaten der SV Schweiz gehörte. Plötzlich so viel Verantwortung und Leadership zu übernehmen, war für mich zu Beginn eine grosse Herausforderung. Es war auch nicht immer einfach, Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen. Ich hatte jedoch das Glück, von allen Seiten unterstützt zu werden – in privater sowie beruflicher Hinsicht.

Wie bist du mit diesen Herausforderungen umgegangen?

Der Austausch mit möglichst unterschiedlichen Personen ist für mich im Umgang mit Herausforderungen zentral. Ich habe daher schon seit meinem Berufseinstieg ein gutes Netzwerk gepflegt, auch ausserhalb der Gastronomiebranche. Bei jeder neuen Herausforderung war ich sehr dankbar über die vielen Unterhaltungen mit Personen aus den verschiedensten Bereichen und Branchen und konnte mir so jeweils ein Bild aus verschiedenen Perspektiven zusammenstellen. Zusätzlich habe ich immer aktiv nach Feedback gefragt, um daraus zu lernen und mich so weiterentwickeln zu können. Denn für mich war es wichtig, dass ich aus jeder Herausforderung etwas für das nächste Mal mitnehmen und so meine Resilienz weiter aufbauen konnte.

Worauf bist du stolz?

Ich bin auf Vieles stolz. Darunter sind nicht nur die grossen Erfolge, sondern auch kleine Dinge, die ich erreicht habe. Mit Blick auf meinen beruflichen Weg, bin ich vor allem stolz darauf, dass ich mich nicht vor Veränderungen oder Herausforderungen gescheut und den Fokus auf meine fachliche und persönliche Weiterentwicklung gelegt habe. Zudem bin ich stolz darauf, Familie und Karriere unter einen Hut gebracht zu haben. Ebenso stolz bin ich auf mein Team, auf das wirklich Verlass ist und es erfüllt mich mit Stolz, mit welcher Energie und Motivation sie täglich mitanpacken.

Was hättest du dir aus der heutigen Erfahrung bei deinem Berufseinstieg gewünscht?

Steigt man frisch in die Berufswelt ein, kann diese einschüchternd sein. Aus heutiger Sicht hätte ich gerne von Beginn an etwas mehr Mut im Umgang mit hierarchiehöheren Personen gehabt. Anfangs war ich sehr zurückhaltend mit Inputs und Vorschlägen. Mir ist es heute daher ein grosses Anliegen, dass ich für Berufseinsteiger und junge Leute ein angenehmes Klima schaffe, bei dem sich jede und jeder traut, etwas zu sagen.

Ein persönlicher Tipp für junge Frauen beim Berufseinstieg

Mein persönlicher Tipp für alle Berufseinsteigerinnen: Hab Geduld mit dir selbst, nutze jede Chance und vergiss nie, dass du nur erfolgreich sein kannst, wenn du auch Freude an der Sache hast.


Pia Fach kam 1998 zu SV Schweiz und ist seit 2020 Geschäftsführerin Gemeinschaftsgastronomie SV Schweiz. Ihren Einstieg bei SV Schweiz hatte sie als Restaurantmanagerin, übernahm später das Key Account Management für 22 Betriebe und leitete ab 2004 den Bereich Gemeinschaftsgastronomie School. Die Unterstützung von jungen Frauen ist für Pia Fach eine echte Herzensangelegenheit, da sie bei ihrem Berufseinstieg selbst von Mentorinnen und Mentoren unterstützt und gefördert wurde. Ihre Erfahrungen gibt sie heute gerne an junge Frauen weiter.